Ich war im August für 16 Tage in Andalusien. Urlaub tut einfach gut. Aber auch im Urlaub darf die Kamera natürlich nicht fehlen. So sind ein paar schöne Ansichten aus Andalusien entstanden.
Aber auch eine ganz neue Spielart der Fotografie konnte ausgiebig getestet werden. Die Sternenfotografie. Dank des oft wolkenlosen Himmels und der geringen Lichtverschmutzung konnte ich auch ein paar Bilder der Milchstraße machen. Die entstandenen Bilder habe ich dann in Lightroom stark bearbeitet. Geschmackssache halt.
Die Kamera – Ausrüstung und Einstellungen
Entstanden sind die meisten Bilder bei Blende 2.8, 20 Sekunden Belichtungszeit, ISO 1000 und einer Brennweite von 11mm. Längere Belichtungszeiten als etwa 20 Sekunden führen dazu, dass aus einen kreisrunden Stern schon eine kleine Linie wird. Unverzichtbar für solche Aufnahmen sind natürlich ein Stativ und idealerweise ein Fernauslöser.
Bildaufbau
Um dem Bild ein wenig Spannung zu verleihen, empfiehlt es sich oft etwas in den Vordergrund zu platzieren. Das können Bäume, Gebäude oder sonstige markante Landmarken oder Gegenstände sein.
Scharfstellen im Dunkeln ist ein Problem
Da es für die Kamera in der Dunkelheit unmöglich ist automatisch zu fokussieren, ist ein Objektiv mit einer Fokusskala nicht schlecht. Vor der Aufnahme auf manuellen Fokus umstellen und von Hand auf unendlich stellen. Alternativ kann man auch probieren auf einen weit entfernten Lichtpunkt automatisch scharf stellen zu lassen. Eine weitere Alternative ist vor Einbruch der Dunkelheit auf einen weit entfernten Punkt fokussieren und dann auf manuellen Fokus umstellen und diesen nicht mehr verändern.
Das (noch recht unspannende) Bild aus der Kamera sah dann erst mal so aus:
Die Nachbearbeitung
Weiter ging es in Lightroom.
Zunächst habe ich den Weißabgleich in Richtung Blau verschoben um den gelben Farbstich zu eliminieren. Die Belichtung habe ich etwas nach oben korrigiert. Klarheit und Kontrast rauf. Lichter und Tiefen runter geregelt. Den Bereich der Milchstraße habe ich mit dem Bereichspinsel gesondert bearbeitet. Den Weißabgleich in diesem Bereich habe ich wieder in Richtung Gelb verschoben. Klarheit noch mal weiter rauf, damit das ganze Band noch „wolkiger“ erscheint. Zu den Bildrändern hin habe ich mit Verlaufsfiltern noch etwas abgedunkelt um den Fokus mehr auf die Milchstraße zu legen.
Wie bei allen Bearbeitungen in Lightroom oder Photoshop ist vieles natürlich Geschmackssache. Es gibt oft nicht den einen Weg ein Bild zu bearbeiten. Viele Wege können hier zum Ziel oder auch ganz anderen Ergebnissen führen. Oft spiele ich einfach an den Reglern rum bis mir das Ergebnis gefällt.
Ein paar grundlegende Tipps nochmal zusammengefasst:
– für die Aufnahme einen Ort mit wenig Lichtverschmutzung wählen
– Stativ und Fernauslöser benutzen
– möglichst Lichtstarkes Weitwinkelobjektiv benutzen
– nicht länger als etwas 20 Sekunden belichten (ist auch von der Brennweite abhängig)
– hohe ISO wählen (z.B. ISO 3200)
– manuell auf unendlich fokussieren
– Bildaufbau spannend gestalten
– Nachbearbeitung nach eigenem Geschmack
Wenn ihr mehr und fundiertere Infos zum Thema wollt, kann ich euch die Seite von Gunther Wegner nur empfehlen. Ein Experte in Sachen Natur- und Zeitraffer-Fotografie.
http://gwegner.de/know-how/fotos-und-zeitraffer-von-sternen-und-der-milchstrasse-fotografieren-und-bearbeiten/
Auf jeden Fall war dies ein spannender Ausflug in einen Bereich der Fotografie der mir bisher verborgen geblieben ist.
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